Alltägliche Beobachtungen
Der Psychologe Francisco Tabernero betont, dass freiwillige Hilfe ohne Aufforderung Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen und Altruismus sichtbar macht. Diese prosozialen Verhaltensweisen entstehen, ohne dass man eine Gegenleistung erwartet, und spiegeln echtes Mitgefühl wider. Allerdings beruhen nicht alle hilfsbereiten Aktionen rein auf Freundlichkeit – manchmal spielen auch die Angst vor negativen Bewertungen oder das Bedürfnis nach Anerkennung eine Rolle.
Was steckt hinter dem Helfen?
Tabernero nennt dieses Phänomen „passive Durchsetzungsfähigkeit“. Dabei suchen manche Menschen durch ihr Hilfsverhalten heimlich nach Anerkennung, während sie eigene Bedürfnisse hintenanstellen. Besonders im Berufsleben kann das eine wichtige Rolle spielen. Mitarbeiter, die von sich aus Kollegen unterstützen, werden als echte Teamplayer geschätzt und tragen so zur Steigerung der Produktivität bei.
Eine weitreichende Meta-Analyse im Journal of Applied Psychology mit über 9.800 Mitarbeitern zeigt, dass prosoziale Aktionen die Teamkohäsion fördern und die Produktivität ankurbeln. Studien der Harvard Business School bestätigen, dass Teams mit kooperativen Mitgliedern einen Produktivitätszuwachs von 16 % sowie eine Verbesserung der Zusammenarbeit um 12 % verzeichnen.
Teamgeist im Job
Ein offenes Miteinander und gegenseitige Unterstützung sorgen für ein angenehmes Arbeitsumfeld und stärken den Zusammenhalt im Team. Solche kleinen Gesten des Entgegenkommens tragen maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei. Sie schaffen nicht nur eine positive Atmosphäre, sondern fördern auch Innovation und steigern die Effizienz.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen unterstreichen, wie wertvoll ein kooperatives Verhalten im Berufsleben ist. Es lohnt sich, diese Eigenschaften bei der Auswahl von Teammitgliedern zu berücksichtigen und bestehende Mitarbeiter zu motivieren, sich gegenseitig zu unterstützen.
Ein paar Gedanken dazu
Oft übersieht man die kleinen, aber bedeutsamen Handlungen im Alltag. Dabei können sie uns viel über die Menschen um uns herum verraten. Der Autor lädt dazu ein, über eigene Erfahrungen nachzudenken und sich bewusst zu machen, wie kleine, freundliche Gesten unser Miteinander bereichern.
Am Ende sind es diese täglichen Akte des Wohlwollens und der Unterstützung, die unsere zwischenmenschlichen Beziehungen stärken und ein respektvolles Miteinander ermöglichen. Leser sind eingeladen, ihre eigenen Erlebnisse zu teilen und darüber nachzudenken, wie sie mit kleinen Freundlichkeiten – sei es privat oder beruflich – wirklich etwas bewegen können.